Sonntag, 14. Januar 2007

Die Kowalskis

Es gibt tatsächlich Menschen die behaupten, dass sie die Kowalskis nicht kennen würden. Dabei muss man sie kennen. Zu mindestens die Menschen die das Wort „asozial“ näher definieren können.

Keinesfalls soll hier die Familie Kowalski kritisiert werden, aber sie wird beschrieben, was auf das gleiche hinaus kommen könnte. Es kommt auf das gleiche hinaus!

Beschreiben wir zunächst mal die Angehörigen, da wäre Matze Kowalski, ein alteingesessener Schalkefan, der gelegentlich (ziemlich oft) einen über den Durst säuft um seiner Schalketraumwelt ein Stückchen näher zu sein. Sein Frau Uschi Kowalski hat er in einem Stripplokal kennen gelernt, als sie noch nicht allzu ungepflegt war. Der Sohn, Robin Kowalski, wohnt bis heute noch und wird eines Tages, wie sein Vater, auf dem Bau arbeiten ... und irgendwann im Bau landen.

Ja, drei Engel sind das wahrlich, doch sind sie ziemlich oft gefallen. Merkwürdigerweise haben sie ein Häuschen in Gelsenkirchen, dass sie nicht geerbt haben. Gut, allzu merkwürdig ist das nun auch nicht, wenn man sich das Haus mal genauer ansieht.

Jeder andere in der Nachbarschaft hat es fertig gebracht das Haus zu streichen oder gar in irgendeiner Art und Weise zu pflegen und sei es die Einfahrt zu kehren ... einmal im Leben.

Aber nein, bei den Kowalskis sieht man graue und bröckelnde Außenwände und Rattenlöcher. Man sollte sich das noch mal durch den Geiste ziehen; Rattenlöcher .... in den Außenwänden.

Wenn man die aus Veltinskästen gebaute „Treppe“ hochgeht, sieht man schon die „Tür“.

Wir verstehen unter Tür eine Wand die einen Drehpunkt hat und sich somit öffnen lässt.

Wäre die Definition eine andere, etwa dass die Tür aus Holz oder irgendeinen anderen Material außer Korkresten besteht, könnte man dieses Ding sicherlich nicht als Tür bezeichnen.

Öffnen wird diese Tür und betreten wir mal den Alltag der Kowalskis.

Uschi macht gerade das Frühstück (das heißt sie taut irgendetwas auf was gar nicht eingefroren war) für Matze und Robin.

Natürlich sind die Füße der beiden auf das Brett auf 16 Veltinskästen (vier für jedes „Tischbein“) gelegt. Ohne Schuhe versteht sich.

Robin ist übrigens 20 Jahre alt und hat erfolgreich den Schulabschluss geschafft. Den Grundschulabschluss. Das ist zwar genug um auf deutschen Schulen Lehrer zu werden, aber er möchte doch lieber auf den Bau und „Steinens kloppen“ wie der werte Herr Vatta dazu sagt.

Matze ist 48 Jahre alt und hat nicht mal den Grundschulabschluss. Damals, im zweiten Weltkrieg, war in Polen ein Heim für schwer erziehbare Kinder, das Heim trug den Namen „Kowalski“, aus jenem Heim ist Matze ausgebrochen.

Dass das wahrscheinlich nicht stimmt und auch zeitlich überhaupt nicht hinkommt ist irrelevant.

Wie gesagt arbeitet Matze auf den Bau und „tut Steinens kloppen“. Keiner weiß ob die dort wirklich etwas bauen oder nur Steine zerkleinern. Vielleicht kommt daher auch der Kosenamen für Gefängnisse – Bau.

Uschi ist Frisörin, was man an ihrer Frisur aber nicht unmittelbar erkennt. Beide, Matze und Uschi, verdienen genug um sich ihren Alkoholismus, Robin und Schalke finanzieren zu können. Es wirklich ein schönes Leben, dass die Kowalskis führen, fast zu schon um sozial zu sein. 

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